Warum heißt es eigentlich Nickelallergie? Modeschmuck enthält oft Nickel, den häufigsten Auslöser für sogenannte Kontaktallergien. Das hochempfindliche Immunsystem erkennt Nickel, ein eigentlich harmloses Metall, fälschlicherweise als Fremdstoff, den es zu bekämpfen gilt und reagiert mit einer Nickelallergie. Diese Überreaktion kann auch erst im Laufe des Lebens auftreten – sich also entwickeln. Plötzlich wird selbst seit Jahren geliebter Schmuck „untragbar“, weil er eine Hautallergie auslöst. Außerdem gilt es zu beachten, dass zu den Produkten, die mit Nickel legiert sein können, auch Jeansknöpfe, Brillengestelle und Gürtelschnallen gehören. Warme Temperaturen im Frühjahr und Sommer verstärken das Problem, denn der Schweiß kann winzige Nickelkristalle aus den Schmuckstücken lösen, die dann typische Reaktionen einer Nickelallergie verursachen.
Die schöne neue Halskette! Doch schon nach kurzer Zeit brennt es auf der Haut, die Stelle wird rot und juckt. Hautallergien entstehen durch ein übereifriges Immunsystem. D.h. es wird eine Entzündungsreaktion in Gang gesetzt, um vermeintlich schädliche Stoffe abzuwehren. Diese stellen, im Gegensatz zu Keimen, jedoch eigentlich keine Gefährdung für unsere Haut dar. Die Kontaktallergie zählt zur Allergie vom sogenannten „Spättyp“ da es oft erst 24 bis sogar 72 Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen zu entzündlichen Hautveränderungen kommt.
Nickelallergie: nicht heil- aber behandelbar
Heilbar ist eine Nickelallergie nicht. Die allergischen Hautreaktionen bilden sich erst zurück, wenn der Kontakt mit dem Nickel unterbrochen wird. Betroffene sollten den Kontakt mit dem Allergen konsequent vermeiden.
Um auf der sicheren Seite zu sein, greift man daher besser zu Silber-, hochwertigem Gold- oder Platinschmuck, oder auch zu ausgefalleneren Materialien wie Holz, Perlmutt oder Titan. Einige Juweliere bieten sogar hypoallergene Kollektionen an. Manchmal kann es auch ausreichen, Schmuckstücke wie Armreifen oder Ketten auf Stoff zu tragen, so dass die Haut gar nicht erst mit dem Metall in Berührung kommt und der akute Ausbruch einer Nickelallergie vermieden wird. Die Entzündungssymptome können bei einer Kontaktallergie übrigens noch bis zu vier Tage nach dem ersten Kontakt mit der Haut auftreten. Deshalb: Bei Beschwerden einer Hautallergie wie Rötung, Juckreiz, Schwellung oder Bläschen und Knötchen auf der Haut empfiehlt es sich, genau zu prüfen, welche Materialien mit der Haut in Kontakt kamen, selbst wenn das schon etwas zurück liegt. So kann man sicher sein, dass der Grund für eine Kontaktallergie erkannt und in Zukunft so gut es geht vermieden werden kann. Außerdem hilft auch ein Allergietest bei der Identifizierung möglicher Auslöser.
Kommt es trotz allen Vorbeugungsmaßnahmen zu einem Hautausschlag, können rezeptfreie Hydrocortison-Präparate aus der Apotheke Linderung verschaffen.