Neurodermitis bei Kindern ist eine der häufigsten Hauterkrankungen bei den Kleinsten. In Deutschland leiden ca. 10-15% der Kinder und Jugendlichen daran.
Warum Kinder, sogar schon Säuglinge, von dieser unangenehmen entzündlichen Hauterkrankung betroffene sein können, ist noch nicht vollständig geklärt. Man geht aber von einer erblichen Veranlagung aus.
Neurodermitis tritt häufig schon im Säuglingsalter auf und bessert sich im Laufe des Erwachsenwerdens. Das Risiko an Neurodermitis zu erkranken vererbt sich von den Eltern an die Kinder. Wenn ein Elternteil an Neurodermitis erkrankt ist, hat das Kind ein Risiko von fast 40 Prozent ebenfalls zu erkranken. Sind beide Elternteile von Neurodermitis betroffene, steigt das Risiko für das Kind auf 67 Prozent.
Neurodermitis bei Kindern: Stillen beugt vor
Konsequentes Stillen in den ersten sechs Monaten beugt der Entstehung von Neurodermitis bei Kindern vor. Zusätzlich kann die Mutter auf eine allergenarme Ernährung achten, vor allem wenn jemand in der Familie bereits an Neurodermitis leidet oder betroffene war.
Erste Anzeichen einer beginnenden Neurodermitis bei Kindern ist der Milchschorf – gelbliche Krusten auf der Kopfhaut der Kinder. Später kommen die typischen entzündlichen Symptome der Neurodermitis an weiteren Körperbereichen dazu. Die Hautstellen sind gerötet, trocken, schuppen und sind mit Krusten bedeckt. Die Hautbereiche können auch nässen. Der Windelbereich ist in der Regel nicht betroffen.
Neurodermitis bei Kindern ist von quälendem Juckreiz begleitet
Besonders belastend für die Kinder ist der quälende Juckreiz. Betroffene Babys und Kleinkinder sollten nachts immer Baumwollhandschuhe tragen, um zu verhindern, dass sie beim Schlafen Hautstellen aufkratzen. Außerdem sollten auch bei größeren Kindern die Fingernägel stets kurz geschnitten sein. Für Kinder gibt es spezielle Neurodermitis-Overalls: Sie besitzen an den Ärmeln angenähte Kappen, so dass die Fingernägel nicht zum Aufkratzen eingesetzt werden können.
Bei Kindern mit Neurodermitis ab dem 6. Lebensjahr können bei einem leichten akuten Schub kurzfristig rezeptfreie hydrocortisonhaltige Cremes aus der Apotheke verwendet werden. Sie haben eine entzündungshemmende Wirkung und lindern das Hautjucken. Bei mittleren bis schwereren Formen oder jüngeren Kindern sollte stets ein Arzt zu Rate gezogen werden.